Ryanair geht gegen Drittanbieter vor

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Wer nicht auf der Webseite des Billigfliegers, sondern bei einem Drittanbieter sein Ticket gebucht hat, muss ab sofort am Boden bleiben.
Die Billigfluggesellschaft Ryanair schiebt dem Online-Geschäft mit ihren Flugtickets einen Riegel vor. Wer nicht auf der Ryanair-Website gebucht hat, darf nicht mehr mitfliegen, kündigte das Unternehmen in Großbritannien an.

Die Fluglinie wehrt sich damit gegen das „Screenscraping“, eine Methode, mit dem Online-Ticketanbieter die Buchungsdaten der Fluglinie erfassen und in ihr System übernehmen. Die Buchungsgebühr, die die Reisenden über den Ticketpreis hinaus zahlen, geht dann in die Kasse des jeweiligen Online-Anbieters.

„Wir sind fest entschlossen, hart gegen solche Seiten vorzugehen“, sagte Daniel de Carvalho, Sprecher von Ryanair laut dem britischen „Telegraph“. Nach Angaben des Unternehmens wurden bereits mehrere Musterklagen gegen Drittanbieter geführt, unter anderem gegen die deutsche Firma V-Tours.

Das Unternehmen ist nicht selbst mit einem Internet-Ticketservice vertreten, sondern beliefert Online-Reiseportale und Reisebürokooperationen mit Pauschalreisen. Immer wieder gebe es Probleme mit Passagieren, die bei Flugänderungen oder Annullierungen nicht informiert werden, begründet Ryanair das harte Vorgehen gegen die Drittanbieter.

Betroffene Fluggäste werden nach Angaben von Ryanair per E-Mail kontaktiert. Ryanair schätzt, dass täglich tausend Passagiere betroffen sind. Die Buchung werde gelöscht und der Ticketpreis rückerstattet, kündigte die Fluggesellschaft an.

Sollte die E-Mail-Adresse auf der Buchung aber die eines der konkurrierenden Online-Reiseportale sein, sei es die Aufgabe des jeweiligen Dienstes, den Passagier zu informieren. Auch die Fluggesellschaft Easyjet hat Online-Buchungsportalen den Kampf angesagt.